Hannes schreibt:
Zum konzentrierten Arbeiten kommt Bruno kaum
Bleibt man trotzdem dran, entspinnt sich eine Geschichte um den Filmmusikkomponisten Bruno (Andrea Occhipinti), der im Auftrag der Regisseurin Sandra (Anny Papa) den Score für ihren aktuellen Thriller herbeizuzaubern. Die ruhige Villa stellt Vermieter Tony (Michele Soavi) zur Verfügung. Doch schon nach den ersten paar Takten taucht unerwartet die attraktive und seltsame Nachbarin Katia (Valeria Cavalli) auf und verschwindet ebenso schnell und mysteriös wieder. Wie der Zuschauer, aber nicht Bruno, erfährt, ist sie einer mit einem Teppichmesser bewaffneten Mörderin zum Opfer gefallen. Bruno findet stattdessen nur noch ihr Tagebuch, einige wahrscheinlich verräterische Seiten allerdings nur noch im Kamin sowie eine geflüsterte Unterhaltung mit der Mörderin auf seinem Tonband, die allerdings von seiner eigenen Musik übertönt wird.
Ist auf der verlorenen Filmrolle etwa die Mörderin zu sehen?
Verwickelt, die Sache, und dann die große Überraschung am Ende: Es ist alles gar keine Inszenierung Sandras, um Bruno in die richtige Stimmung für seine zu bringen! Die Morde sind echt und die Identität der Täterin wird einfach per Ausschlussprinzip bestimmt: Wer übrig bleibt, muss es gewesen sein und diese Person hat garantiert auch eines der genreüblichen freud'schen Motive. Da ist die sich so sicher geglaubte Expertenseele gekränkt, falsch gelegen zu haben und gibt sich enttäuscht.
Inszeniert ist die Geschichte mit sicherer Hand, wobei Regisseur Lamberto Bava zugegebenermaßen nicht sein Vater ist: Die Bilder und ihr Zusammenspiel mit der Musik sind lange nicht so schwelgerisch und bedeutungsschwanger, die emotionale Bindung des Zuschauers dadurch lange nicht so stark. Das Haus mit dem dunklen Keller ist ein Routinewerk, das man vorsichtig positiv bewerten kann. Mehr keinesfalls.
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