Hannes schreibt:
Unfaires Spiel hinter neutralen Grenzen
007 im Einsatz
Eingebettet wird die Rentnerparade in eine Spionagegeschichte: Böse Nazis missbrauchen die Kolonie des neutralen Portugal in Indien, um von dort aus geheime Nachrichten über alliierte Transportverbände an herumkreuzende U-Boote übermittelt. Zwei Offiziere (Gregory Peck und Roger Moore) haben dort zwar einen bekannten deutschen Agenten (Wolf Kahler) ausgeschaltet, jedoch ohne die Zelle komplett auszuheben. Eine gezielte Sabotageaktion aktiver Militärs auf neutralem Staatsgebiet wird als zu riskant gesehen. So wendet man sich stattdessen an die erwähnte patriotische, aber nicht mehr sonderlich fitte Rentnertruppe, die sowohl für Ablenkung, als auch eigenhändige Durchführung sorgen soll.
Patriotische Rekrutierungsaktion im Altherrenclub
Die Arbeitszeit im gemütlichen Büro wird zum Training genutzt
Schwächer und vor Allem unnötig dagegen Moores Einsatz als „James Bond“: Seine Szenen haben kaum Bezug zur sonstigen Handlung, selbst ein eigenes Ende ist seinem Handlungsstrang beschehrt. Dass er sich in Spielcasinos herumtreibt, dort gleich mal eine Frau abschleppt (Barbara Kellerman) usw. ist ein allzu durchschaubarer Versuch, von dem damals ja noch aktiven Agentendarsteller zu profitieren.
Überhaupt ist die Besetzung Moores und Pecks beinahe absurd. Beide gehören fast zur gleichen Generation wie die Rentnergruppe, d.h. sie sind eigentlich beide zu alt für ihre Rollen. Einen viel besseren Effekt hätte man erreicht, wären diese beiden Rollen mit unbekannten Jungdarstellern besetzt gewesen, um den Generationsunterschied sofort deutlicher zu machen. In solcher Zusammenstellung hätte man dann auch den vermeintlichen „Stars“ keinen unnötigen Raum einräumen müssen, sondern hätte sich ganz auf die Veteranen zahlloser Kriegsfilme konzentrieren können. Doch dazu fehlte kommerziell-verwertungstechnisch dann wohl doch der Mut.
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