Hannes schreibt:
Denn: Vilette war gar kein besonders guter Mensch. Er erpresste Ruth (Anne Baxter), die Logan vor dem Krieg hatte heiraten wollen. Nach dem Krieg, während dem sie einen anderen Mann (Roger Dann) geheiratet hatte, traf sie sich noch einmal mit Logan. Die beiden mussten sich in einer Gartenlaube unterstellen und dort die Nacht verbringen. Zwar war dort nichts weiter passiert (beide blieben angezogen), aber Vilette drohte mit Enthüllung dieses „unschicklichen Verhaltens“ (man merkt dem Film sein Alter an...).
Da Keller auf der Flucht vom Tatort eine Priesterkutte trug, eben jene Geschichte Logan ein Motiv gibt und er auch kein Alibi für die Tatzeit vorzuweisen hat, wird er schließlich vor Gericht gestellt. Doch unabhängig vom Urteil der Geschworenen: Die Gesellschaft hält ihn bereits für schuldig.
Dazu kommt Clift, der den gesamten Film mit einem einzigen stoischen-uninteressierten Gesichtsausdruck bestreitet. Insbesondere die Szene, in der er Keller anscheinend drohend anschauen soll (aber eben aussieht wie immer), sorgt dadurch eher für einen unfreiwilligen Lacher. Die völlig eindimensionale Konstruktion der Rolle (extremst perfekt und unbefleckt) macht das nicht besser.
So bleiben nur wenige wirklich interessante Momente. Die Rolle von Ruths Ehemann zeigt ein wenig Potential. Ebenso vielleicht noch Kellers Frau, die langsam ein schlechtes Gewissen bekommt. Aber alles zu wenig.
Kommentare