Hannes schreibt:
Jack the Ripper war verheiratet und hatte sogar eine Tochter. Auf der Flucht vor der Polizei kommt er nach Hause und erdolcht seine Frau, die angesichts seiner blutigen Hände die Wahrheit erkannt hat – vor den Augen der kleinen Anna, die in ihrem Gitterbett sitzt. Sie weint, er hebt sie hoch und küsst sie auf die Wange.Eine Hand voller Blut
Dr. John Pritchard (Eric Porter), der bei der falschen Seance dabei gewesen war, nimmt sich nun Anna, die sich weder an die Ereignisse ihrer Kindheit, noch an das, was sie „in Trance“ getan hat, erinnern kann, an. Die Polizei glaubt an einen entflohenen Täter, da sie unmöglich die Kraft gehabt haben könne für diesen Mord. Pritchard weiß das besser, aber ihm geht es nicht um „Gerechtigkeit“ oder, wie er sich ausdrückt, „Rache“. Er möchte den Geist der Mörderin erforschen (und das ist tatsächlich alles, was er von Anna will, obwohl er ihr das Schlafzimmer seiner verstorbenen Frau gibt und keine Skrupel hat, den Raum ohne vorher zu Klopfen zu betreten, in dem sie gerade ein Bad nimmt), glaubt an die freud'schen Theorien, dass solche Verhaltensweisen in der Kindheit begründet liegen.
Doch er kann Anna nicht permanent überwachen und sie mordet wieder. Mehrmals. Am Ende gerät sogar Pritchards Schwiegertochter in spe, die blinde Laura (Jane Merrow) in Gefahr...
Die Hauptdarstellerin ist perfekt ausgewählt, wirkt adäquat „unschuldig“ – meist wird natürlich von ihr nur erwartet, apathisch zu gucken und bloß nichts und niemanden zu fokussieren. Doch auch das ist bekannterweise schon eine schauspielerische Leistung, die nicht alle hinbekommen. Auch gut ist ihr Gegenüber, der Doktor. Die Nebenrollen sind vernünftig besetzt, aber sehr eindimensional geschrieben.
Wer sollte sich Hände voller Blut also angucken? Erstmal ist ein starker Magen Grundvoraussetzung. Ein Faible für pseudo-freud'sche Traumata sollte man auch haben. Und eben stark überzeichnete Theatralik vertragen. Dann allerdings findet man hier einen kleinen Geheimtipp!
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