Hannes schreibt:
Night Ripper versucht diesbezüglich bei seiner Aufarbeitung des Falls eines Serienmörders, der von den späten 60er Jahren bis in die 80er unverheiratete Liebespaare bei ihren Stelldicheins in Autos meuchelte, einen Kunstgriff: Schriftsteller Andreas (Leonard Mann) fühlt sich von den Ermittlungen seiner journalistischen Freundin Giulia (Bettina Giovannini) inspiriert, überwindet endlich seine Schreibblockade (sein Buch ist thematisch ähnlich gelagert).
Lebenserwartung: gering
Eine potentiell interessante Struktur, nur entbindet sie nicht vom Spinnen einer dann auch interessanten Geschichte. Dem einfallslosen Andreas fällt nichts Besseres ein als die populärpsychologische Freud'sche Deutung: Sein Mörder ist aus seiner Kindheit traumatisiert, da sein impotenter Vater seine Mutter dazu trieb, mit anderen Männern Sex zu haben, damit er dabei zusehen könne. Gähn…
Night Ripper setzt also entgegen des Zeittrends auf Psychologisierung an Stelle (allzu) voyeuristischer Gewaltszenen. Ob das eine gute Entscheidung war?
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